Das könnten sie gewesen sein, die ersten
Schüler- innen von Nieder- lehme.
Dieses Foto zeigt uns leider kein Datum, wir
ent- deckten es in unserer alten über- lieferten Schulchronik.
24. Januar
1945 letzter
Schultag vor Kriegsende
Oktober
1945
Wiederaufnahme
des Unterrichts
Januar
1946
Es gibt
eine neue Fibel für die 1. Klasse.
März
1946
Die Schule
Niederlehme wird als „Notstandsgebiet“ benannt. Es fehlen 10
– 50 % der Schüler, Gründe: keine ausreichende Ernährung
und Kleidung, kleine Geschwister beaufsichtigen, „Hamsterfahrten“.
2.
September 1946 381 Kinder
besuchen die Schule
15.
Oktober 1946
9
Lehrerinnen und Lehrer arbeiten an der Schule. Der
„Gründungstag“ der neuen Einheitsschule wird begangen. Ab
Klasse 7 wird wöchentlich eine Stunde Gegenwartskunde erteilt.
25. Januar
1947
Zeugnisformulare
werden nach einem Muster von Lehrern selbst angefertigt.
Am 1.
Februar 1947 wurden Zeugnisse ausgegeben.
Februar
1947
Bezug der
Zeitschrift „Die neue Schule“ – eine Unterrichtsstunde dauert
50 Minuten.
1948 In den Klassen 1-8
arbeiten sieben Kollegen. Ein Lehrer war Kassenleiter für zwei Klassen,
unterrichtet wurde in der Dorfschule, in der Schule Karl-Marx-Straße und
in einem Raum in Ziegenhals für die Kinder, die dort wohnten, da
kein Bus verkehrte.
1949 Die „Grundschule Niederlehme“, so nannte
sie sich damals, bestand aus vier kleinen Teilgebäuden. Durch das
Lehrerkollegium wurde für jedes Kind nicht nur der Unterricht, sondern auch
als Verpflegung das tägliche Brötchen organisiert. In der
Waschküche des Schulgebäudes Karl-Marx-Straße wurde in einem
großen Kessel täglich Eintopf für die Kinder als Schulspeisung
gekocht. Die Kinder brachten Kochgeschirr und einen Löffel mit. Schon in
diesem Jahr setzten sich die Schulleitung und die Lehrerinnen und Lehrer
für den Neubau einer Schule, dem Gebäude, in dem wir heute lernen,
ein. Sie engagierten sich für sinnvolle Freizeitbeschäftigungen
unserer Schuljugend, schon damals standen auf dem alljährlichen
Ferienprogramm Wasserwandern, Schlittschuhlaufen und Zelten.
1955 Fast alle
Schüler waren zu diesem Zeitpunkt Pioniere. Man sammelte Altstoffe und
Heilkräuter und nutzte die finanziellen Erlöse um Boote und Zelte
kaufen zu können. Damit gelang es, Zeltlager in Köthen, auf
Rügen und am Schwielowsee einzurichten. Unterstützung erhielt die
Schule durch den Patenbetrieb Kalksandsteinwerk Niederlehme.
Nach unseren
Überlieferungen begannen die konkreten Bemühungen um einen
Schulneubau in Niederlehme bereits Jahre 1953.
Die
Schulverhältnisse für rund 60 Schüler sahen so aus: In der „alten
Schule“, einem uralten Gebäude, wurden in nur drei Klassenräumen
vier Klassen unterrichtet (Kl. 1-4). Es gab nur eine Pumpe für Wasser, war
sie im Winter zugefroren, liefen Kinder zu Nachbarn, um Wasser für die
Tafel zu holen. Toiletten im Nebengebäude waren nicht hygienisch, ohne
Spülung – Sickergruben. In der „neuen
Schule“, die 1200 m entfernt war, sind ebenfalls nur drei Räume.
Eine Schulküche wurde provisorisch in einem anderen Nebengebäude
eingerichtet. Zur
„neuen Schule“ gehörte auch eine Schulbaracke, die
sich gegenüber der neuen Schule auf der anderen Straßenseite befand.
Dort waren wiederum drei Klassenräume. Sie war sehr baufällig, es gab
nur Nottoiletten, das Wasser wurde aus der neuen Schule geholt. Der
Werkunterricht fand im Schülerhort statt, diesr war allerdings sehr ungeeignet
bei einer Größe von 12 qm. Der Schülerhort lag
1000m von der neuen Schule entfernt, ein Wechsel der Klassen brachte
Zeitverlust mit sich. Es gab keine Turnhalle, keine Sportanlagen, keine
Fachräume. Das Wandern von Lehrern und Schülern zwischen den vielen
Gebäuden brachte erhebliche Schwierigkeiten mit sich. Artikel
aus der Märkischen Volksstimme aus dem Jahre 1954
über
die Arbeit an der Grundschule Niederlehme.
1957 – 1961
Im Jahre
1957 stiegen alljährlich die Schülerzahlen an, in Niederlehme
entstanden viele neue Häuserblocks, ganze Wohneinheiten. Der Ort
Niederlehme, Randgebiet von Berlin, stellte nicht nur die Arbeiter für das
Kalksandsteinwerk und Mörtelwerk sondern auch einen beachtlichen Teil
für den Schwermaschinenbau Heinrich Rau Wildau. Der Ort hat sich durch die
guten Verbindungen nach Berlin und Königs Wusterhausen zur Arbeit
kontinuierlich vergrößert. Hinzu kam der ständige Zustrom von
Familien der Angehörigen der Nationalen Volksarmee. In Niederlehme/Ziegenhals
wurde eine große NVA-Einheit, die spätere Nachrichtenbrigade 2,
eingerichtet. Die Einwohnerzahl und damit auch die Zahl der einzuschulenden Kinder
stiegen an.
Die
zehnjährige Schulzeit wurde eingeführt, damit stieg auch der Bedarf
an mehr Fach- und Klassenräumen, die aber nicht vorhanden waren. Schlussfolgernd
war es unumgänglich, so schnell wie möglich eine Schule zu errichten
mit mindestens 16 Klassenräumen, Fachräumen, einer Turnhalle, einer Aula
und einem Sportplatz!
Ein
Vorschlag aus dem Jahre 1957: Diese neue Schule könnte in der großen
Sandgrube des Kalksandsteinwerkes gebaut werden, da dieser Platz der
Mittelpunkt des Ortes war und bleiben würde. Wichtig – eine Straße
muss dorthin gebaut werden. Die Werktätigen des KSW sollten die Steine
produzieren, das Mörtelwerk den Mörtel herstellen und die
Eltern und die Nationale Volksarmee schachten die Fläche für
den Schulneubau aus (als Einsparungsmaßnahmen).
Die Planung begann,
dauerte über die Jahre hinweg bis 1961 an. Immer wieder neue Gutachten,
neue Planungen, derweil wurde die Baracke wegen Baufälligkeit gesperrt, es
waren keine Gelder vorhanden für einen Schulneubau.
1962 – 1966
Im Gespräch war der
Standort Goethestraße, aber auch der wurde 1962 auf Grund von Geldmangel nicht genehmigt.
Es sollten lediglich neue Baracken gebaut werden, was sich nicht realisieren
ließ und auch keinen Sinn hatte. So gab es 1962 schon 13
Klassen mit 325 Schülern, die in vier verschiedenen Gebäuden
unterrichtet werden mussten. 1962 kam
die ehemalige Segelfliegerschule (an der Bahn) ins Gespräch, dort sollte
bald eine Turnhalle entstehen und in dem Gebäude der Segelfliegerschule
sollten Klassenräume entstehen.
Ab 1962 wurde die Grundschule zur
„Polytechnischen Oberschule Niederlehme“, mit Hauptsitz in der
Karl-Marx-Straße 22.
Die
Flughalle (an der Bahn) wurde zur Turnhalle umgebaut – im Jahr 1962.
Die
Planung eines Schulneubaus ging weiter. Jahre vergingen. 1964 beschloss man
erneut den Bau einer 10- Klassen-Schule. Rückschläge erschwerten den
Bau, immer wieder Sitzungen mit Baukommissionen und dem Kreis folgten, der
Baubeginn wurde hinausgezögert, Beschwerden brachten nichts.
1965 war es soweit. Man
begann mit den Ausschachtungsarbeiten für das neue Schulhaus in der
Goethestraße ebenso wie mit den Arbeiten zum Bau des Heizhauses!
Ebenfalls musste eine Schulküche geplant und projektiert werden, was sich
auch als nicht einfach herausstellte.
Schleppend
mit viel Mühe und Kampf ging es stückweise voran.
1966 – 1972
Es ist so weit! 1966 entstand der
Schulneubau: die Polytechnische Oberschule Klasse 1-10 in
Niederlehme in der Goethestraße 60.
Das Kolle- gium
Nach mehr
als zehn- jährigen Bemü- hungen stand sie da, die erste Schule dieser
Bauart im ganzen Kreis Königs Wuster- hausen! Hier ein Zeitungs- bericht aus
dem Jahre 1966.
Sie waren
die glück- lichen Schüler der ersten Klasse – Einschu- lung 1966!
1972 – 1989
03. Juni 1972 - Namensverleihung:
Aus der Polytechnischen Oberschule
Niederlehme wird die
„Ernst Thälmann
Oberschule“ Niederlehme.
1989 – Das Jahr der Wende
Mit dem Fall der Mauer kam es zu Umstrukturierungen im Schulsystem. So wurde beispielsweise der unterrichtsfreie
Samstag eingeführt.
1990 - 1993
Im Jahre 1990 wurde die Niederlehmer Schule in die
Grund- und Gesamtschule Niederlehme
umgewandelt.
Schüler der Klassen 1-10
besuchten diese Schule.
1993
1993 wird die Grund- und Gesamtschule
Niederlehme geteilt.
Die Grundschule (Klassen 1-6) zieht in ein ehemaliges
Armee-Lehrgebäude der Nachrichtenbrigade 2 der NVA in
Niederlehme/Ziegenhals.
Die Klassen 7-10 bleiben in der Goethestraße in
Niederlehme.
Eine Sanierung des Schulgebäudes in der
Goethestraße wurde dringend nötig.
Die Sanierungsarbeiten begannen im Jahre 1997 bei
laufendem
Schulbetrieb. Die Schule bekam einen Anbau. Aus den
offenen
Innenhöfen sind lichtdurchflutete Räume mit
Glasdach für
Schulveranstaltungen, Pausenaufenthalt,
Musikunterricht
geworden. 5 Mio DM wurden
investiert, Außenanlagen,
Sonnenschutz und Schallschluckeinrichtungen in der
Aula entstanden neu.
Am 18. 12. 1998 war es dann soweit
– die Einweihungsfeier!
ab 2006
In diesem Jahr gab es in der Sekundarstufe
I eine Veränderung.
Die Gesamtschule wird in die Oberschule
„Johann Wolfgang von Goethe“
Königs Wusterhausen/OT Niederlehme
umgewandelt
(eine Oberschule mit offenem
Ganztagsbetrieb).
Die Geschichte der Grundschule Niederlehme
Mit dem Schuljahr 1993/94
wurde der Grundschulteil der ehemaligen Oberschule eine eigenständige Schule
mit entsprechender Organisation (Schulleitung usw.).
Das ehemalige Gebäude der Funkerschule wurde erst nach und nach für Grundschulkinder
umgebaut bzw. saniert.
1994-
98
In dieser Zeit erfolgten
weitere Um- und Ausbaumaßnahmen des Gebäudes und des Schulhofes sowie des
Zugangs zum Schulgelände bei laufendem Schulbetrieb. Hierbei leisteten sowohl
Lehrer, Eltern tatkräftige Unterstützung, die Niederlehmer
Gemeindevertretung unter dem Bürgermeister Herrn Becke tätigte hohe
Investitionen.
Bereits 1995 gründeten
engagierte Eltern und Lehrer einen Förderverein der Schule.
1998 war die ehemalige Funkerschule kaum wiederzuerkennen: viele Klassen-, Fach-,
Teilungsräume, eine Aula, Bibliothek, Theaterraum, Schülerküche und Küche für
die Schulspeisung, die Horträume im Obergeschoss und auch kindgerechte
Sanitäranlagen.
In die Flure wurde mit dem
Einbau von Aufweitungen lichter Raum
geschaffen.
Die eigenständige Schule
entwickelte sofort verschiedene Traditionen, von denen viele bis heute
fortleben und neue hinzugekommen sind.
Nicht nur das
Schul- gebäude verän- derte sich, sondern auch der Schulhof wurde mit Unter- stützung
des Förder- vereins, der Gemeinde, der Schüler und Lehrer gestaltet mit
verschiedenen Spielgeräten, Bänken, Spielhäusern, Tischtennisplatten.
Mit dem Austausch der
Fenster und Türen und der Fassadengestaltung fanden die Sanierungsmaßnahmen
2002 ihr Ende. Und zu Beginn des Schul- jahres
2002/03 erhielt die Schule ihren Namen: Theodor Fontane.
2002
– 2009
Seit dem Schuljahr 2003/04
besuchen die Erst- klässler entweder die Regel- klasse oder eine FLEX- Klasse.
Regelmäßig begingen
Schüler, Lehrer und Eltern mit vielen Gästen den Schulgeburtstag, bei dem die
Kinder neben Sport und Spiel zeigten, was sie im Unterricht, in Projekten und
Arbeitsgemeinschaften geleistet hatten. Der Hort sorgte mit für das leibliche
Wohl und bastelte und spielte vor allem mit den Jüngsten.
In der Schullandschaft
bahnte sich u.a. auf Grund geringerer Schülerzahlen eine Veränderung an, die
zur Folge hatte, dass die Goethe- Oberschule in Niederlehme schließen musste
und so die Möglichkeit der Grundschule in die Ortsmitte zu ziehen bestand. Dies
wurde nach langwierigen Beratungen umgesetzt.
Im Schuljahr 2008/09 hieß
es dann: „Koffer“ packen. Dies wurde ein aufregendes Schuljahr, denn auch die
Goethe – Schule musste sich auf diesen Umzug einstellen: Räumlichkeiten waren
umzugestalten, Toiletten für die Kleinen einzurichten und vieles mehr.
Die besondere Situation
ergab sich aus dem gleichzeitigen Vorhandensein einer 10. Klasse und den
Grundschülern. Würde das gut gehen?
2009/10
Das erste Jahr in
Niederlehme in der Goethestraße und mit den Zehntklässlern. Es klappte toll!
Ein friedliches
Zusammensein im Gebäude und auf dem Schulhof. Die Großen bewiesen sich als
solche. Auch die Kollegien kamen gut mit einander aus.
Mit viel Platz zum Lernen
und Spielen, mit tollem Spielzeug für drinnen und draußen fand der Hort
Berücksichtigung im neuen Gebäude. So hatten die Hortkinder wieder einen kurzen
Weg zwischen Unterrichtsräumen und Freizeitbereich.
Finanziellen
Zuwendungen des Fördervereins, der Stadt und das Engagement der Schüler und
Eltern, auch Großeltern und Lehrer zu den traditionellen Sponsorenläufen
ermöglichten bis heute die Anschaffung u.a. interessanter Spielgeräte für die
Hofpausen und den Nachmittagsbereich.
2010/11
Kaum hatten sich alle an
die Situation gewöhnt, nun die alleinigen Hausherren zu sein, erfolgte noch eine
Veränderung: Wir wurden verlässliche Halbtagsschule.
Dies brachte Neuerungen für
alle im Tagesablauf, in der Stundentafel, im Einsatz der Kollegen mit sich:
interessante Angebote für die Schüler, neue Pausenabläufe, das Mittagsband,
Lernzeiten.
Die Angebote werden von den
Schülern und Eltern sehr gut angenommen, besonders die Lernzeit bringt
Erleichterung in die Zeitkoordinierung am Nachmittag und für die Eltern.